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Informationen für Jäger

Bild von einem Jäger in der Natur mit gehobenem Geweht. Er zielt gerade.

Zum Schutz gegen die hochansteckende Maul- und Klauenseuche sind Jägerinnen und Jäger aufgerufen, verantwortungsvoll zu handeln und besonders wachsam zu sein. Denn auch alle wilden Klauentiere wie Wildschweine, Rot-, Reh- oder Damwild und Mufflons usw. können an der hochinfektiösen Maul- und Klauenseuche erkranken. Gefährdet sind zudem Rinder, Schweine, Ziegen und andere Klauentiere wie Lamas, Alpakas und Büffel. Das MKS-Virus ist hochansteckend, sehr widerstandsfähig und kann in tierischen Produkten, im Erdboden, in Abwässern und sogar getrocknet an Schuhen, Heu, Kleidung oder Haaren über Monate überleben. Schon eine sehr geringe Virusmenge kann die Infektion auslösen.

Auffälligkeiten erkennen

An MKS erkrankte Tiere leiden in der Regel unter erheblichen Schmerzen. Nicht nur das Aufstehen und Laufen kann zur Qual werden, sondern die Tiere vermeiden wegen Schmerzen im Maulbereich auch das Fressen. Die geringe bzw. fehlende Futteraufnahme schwächt die Tiere zunehmend.  Im Gegensatz beispielsweise zur Afrikanischen Schweinepest sind Anzeichen einer Infektion auf inneren Organen bei MKS selten. Daher sollte besonders auf folgende Symptome geachtet werden:

  • Störung des Allgemeinbefindens (Fieber, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit)
  • Blasenbildung im Bereich des Mauls (Äser, Gebräch), der Nase des Zahnfleisches undder Zunge (Lecker)
  • Blasen- oder Schorfbildung im Bereich der Klauen bzw. Schalen, insbesondere im Zwischenklauenbereich, oder am Kronsaum
  • Ablösung der Klauen (Ausschuhen)
  • Blasenbildung im Bereich der Euter- und Zitzenhaut (Gesäuge)
  • Vermehrtes Speicheln bei erkrankten Tieren
  • Schmerzen beim Aufstehen und Lahmen beim Gehen

In den Blasen ist der MKS-Erreger massenhaft enthalten. Die Blasen reißen nach kurzer Zeit auf und der Inhalt entleert sich. Dadurch verbreitet sich der Tierseuchenerreger schnell weiter.

Die Erkrankungsrate liegt in den meisten Fällen bei 100%, die meisten Tiere überleben die Krankheit jedoch. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 2-5%. Obwohl die Rolle von Wildtieren bei der Übertragung von MKS in Europa bisher nicht von besonderer Bedeutung scheint, wurde die Seuche beim letzten MKS-Ausbruch in Bulgarien 2011 zuerst an Wildschweinen diagnostiziert. 

Reh steht zwischen Büschen

Schutz vor Weiterverbreitung

Da die Maul- und Klauenseuche keine Zoonose ist, können Menschen sich nicht anstecken, gelten jedoch als der Hauptrisikofaktor bei der Weiterverbreitung der Seuche.

Dementsprechend sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:

Es gehört zur guten Jagdpraxis, dass Blut, Gewebe (Fleisch und Decke) und Flüssigkeiten (Nasenausfluss, Darminhalt), wenn sie nicht im Wald belassen werden, auslaufsicher transportiert und sicher entsorgt werden.

Ebenso sollte nach jeder Jagd die Ausrüstung (Jagdwannen, Jagdmesser, Kleidung, Stiefel) gründlich gereinigt und möglichst desinfiziert werden. Es versteht sich von selbst, dass mit dieser Kleidung nicht erneut auf die Jagd gegangen wird, bis sie ausreichend gereinigt ist.

Das Virus wird bei 70°C nach 30 min inaktiviert. Dementsprechend sollte auch das Waschprogramm gewählt werden. Zudem ist das Virus sehr säureanfällig und wird bei einem pH-Wert unter 6,5 schnell abgetötet.

Verdächtigte Tierkörper sollten getrennt von unverdächtigen gelagert werden.

Jäger, welche auch Landwirt sind, sollten im eigenen Interesse strengstens auf getrennte Schutzkleidung und Biosicherheit achten.

Meldung – und Probenahme

Im Tierseuchenfall sind die Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämter (LÜVÄ) verantwortlich für die Verfahrensabläufe (zum Beispiel Probenahme) bei den Jagden. 

Fallwild und Unfallwild, sowie unklare Symptome (Bläschen an Maul oder zwischen den Klauen) sind selbstverständlich dem Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt anzuzeigen.

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